Sonntag, 30. November 2008

Es ist wieder da.

Es ist wieder da. Der Beat ist zurück. Die Harmonien sind wieder kreuz neun und b dreizehn. Die Septime groß, die Quinte vermindert. Ein Gefühl ist zurück, dass ihm fehlte und doch fehlen musste. Es war einfach zu viel des Guten gewesen. Das Gute verblasste, bis es als Überdruss unerträglich wurde. Welche Chancen hatte er noch vor wenigen Wochen und nun ist alles anders. Er konnte so viel spielen, wie er wollte doch ging es nicht. Es waren zu viele Töne gewesen. Acht Wochen war er ohne Horn und es fehlt ihm, wie ein guter Freund. Nun ist Ausdruck und Gefühl wieder zurück. Er fühlt wieder Jazz. Er spielt wieder Jazz. Er ist wieder Jazz.

Denn Jazz, das ist eine Lebenseinstellung. Das ist die Gemeinschaft beim Jammen. Das ist die Einsamkeit beim nächtlichen Rauchen auf dem Balkon. Das ist die Extase beim Solo. Das ist Zuhören beim Begleiten. Das ist das Füllen von Räumen. Das ist das Durchbrechen der Regeln. Das ist das Schweigen. Das ist das Denken am Meer. Das ist der Schmerz des Abschieds. Das ist die Freude des Wiedersehens. Das ist das Beste. Das ist…das Leben. Das ist Jazz.