Donnerstag, 9. Oktober 2008

Le Travail à La Ferme de Magné

Moin moin, wie man nordwestlich von Frankreich sagt.

Ich habe gerade Mittagspause und welcher Moment eignet sich besser, um mal von meiner Arbeit zu berichten. Hier einfach mal ein Ausschnitt eines Rundbriefes an meinen Unterstützerkreis.
___

Mein Projekt ist ein Hof für Behinderte, die dort leben und Arbeiten können. Der Hof heißt "Ferme de Magné" und momentan leben dort ca. 60 Behinderte. Im näheren Umkreis befinden sich jedoch noch weitere Wohnheime und Pflegeeinrichtungen, die alle unterdem Dachverband "APAGESMS" zusammengefasst sind. Die Ferme befindet sich 60 km südlich von La Rochelle in Ste Gemme. Da Kasper auch in La Rochelle wohnt, kann ich täglich mit ihm mitfahren und La Rochelle ist diesen weiten Anfahrtsweg wert. Auf dem Hof gibt es mehrer Arbeitsbereiche: eine Tischlerei, eine Baumschule, einen riesigen Tierpark für Besucher (auch Schulklassen etc.), eine eigene Küche, vier klassische Restaurants, konvetionelle Landwirtschaft (Mais und Wein) und den biologischen Gemüsebau. Letzer wird mein Hauptbereich sein. Zusammen mit vier Mitarbietern und zehn Behinderten wird eine Fläche von ...m² ökologisch bearbeitet. Das Angebot umfasst fast alle Gemüsesorten, die über ein Abokistensystem und einen kleinen Bioladen vertrieben werden. Die ersten Wochen werde ich nun vorallem auf dem Feld und in den Gewächshäusern arbeiten. Das heißt Ernten, Pflanzen, Jähten, Pflügen etc. Das war mir zu Beginn gar nicht klar, dass ich so viel in der direkten Produktion zu tun hätte, doch macht das Arbeiten Spaß und die Behinderten haben mich sehr offen und föhlich aufgenommen. Sie erklären mir meistens wie ich etwas machen muss. Da ich im Moment noch nicht allzu gut Französisch spreche, bin ich ja sozusagen auch behindert und habe somit eine ganz andere Beziehung zu den Behinderten, als ich sie in Deutschland haben könnte. Ich bin es, dem man auf Kinderfranzösisch etwas erklären muss. Ich stehe also eher auf einer freundschaftlichen Stufe, was eine erfrischend andere Sichtweise ermöglicht. Doch auch das Miteinander der Mitarbeiter ist sehr nett und so wird sich immer viel Zeit für das gemeinsame Mittagessen genommen, das, typisch französisch, lange dauert und und immer mit Käse und Dessert beendet wird. Generell arbeite ich immer von 8 bis 17 Uhr. Ich habe einen 35 Stunden Vertrag und habe so einen Werktag pro Woche frei, was auch recht angenehm ist.

Doch beschränkt sich meine Arbeit nicht auf den Gemüsebau. Mir stehen alle Bereich offen und außerhalb der Ferme gibt es auch noch Therapieeinrichtungen für stärkere Behinderungen, die mich sehr interessieren. Unteranderem gibt es Musiktherapie, in der ich vorrausichtlich ab Mitte Oktober zwei Tage pro Woche mitarbeiten werde. Darauf freue ich mich schon sehr, da sich so die Art der Arbeit die Waage hält.

____

Vor ein paar Minuten habe ich erfahren, dass ich immer Freitags mit den Behinderten ins Schwimmbad gehen kann, was bestimmt sehr lustig wird!

So weit einmal von meiner Arbeit. Liebe Gruesse aus dem Westen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

nordwestlich von fronkreisch? grüßt der fisch im atlantik mit "moinmoin!" - ? ist der etwa auch von hier, nordöstlich von f? sonst alles bestens und jedenfalls n gruß aus ostfriesland!